In den letzten Jahren hat sich das Bild des Nutzers von Webseiten, Desktopprogrammen und Apps für Smartphone und Tablet stark gewandelt. Waren in den ersten Jahren nach dem Einzug des Internets in unsere Welt hauptsächlich technisch versierte Anwender unterwegs, ist das Web und sind Apps heute längst Massenmarktprodukte, die von einem breiten Spektrum der Bevölkerung genutzt werden.
Dies stellt auch neue Anforderungen an das Softwaredesign und die Benutzbarkeit. Konnte man früher von einem gewissen technischen Basiswissen ausgehen, muss man Nutzer heute durch eine einfache Nutzerführung möglichst transparent so mitnehmen, dass sie zum einen keine Eingabefehler machen können, zum anderen sicher vor Schaden sind und trotzdem auf einfache Weise zum Ziel gelangen. Auch die Menge an unterschiedlich befähigten Menschen hat stark zugenommen. Nicht alle Nutzer sind sehend, haben keine motorischen Einschränkungen oder sind auf dem gleichen kognitiven Level wie man als
Softwareentwickler selbst.
In diesem Vortrag möchte ich einige Ansätze eines möglichst inklusiven Designs zeigen, die man über Plattformgrenzen und solche der Programmiersprachen hinweg kennen sollte, um seine Apps so inklusiv wie möglich zu gestalten, um allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe an seinen Produkten zu ermöglichen.
arbeitet seit 2007 bei der Mozilla Corporation als Qualitätsbeauftragter für Barrierefreiheit und ist im Rahmen dieser Funktion für die Zugänglichkeit von Mozilla-Produkten wie Firefox zuständig, damit diese von Menschen mit Behinderung genutzt werden können. Zu seinen weiteren Aufgaben zählen das Vermitteln von Wissen über barrierefreie Techniken von Webseiten und Apps verschiedener Plattformen sowie die Mitarbeit in Standardgremien wie der Web Accessibility Initiative beim W3C. Vor seiner Tätigkeit bei Mozilla arbeitete Marco Zehe bei einem großen Hersteller von Hilfstechnologien für Blinde und Sehbehinderte. Er ist selbst blind und kennt somit sowohl die Sicht des Anwenders als auch die von Entwicklern von Webseiten, Browsern und Hilfstechnologien.